Besuch beim Taucherglockenschiff "Carl Straat"
Ein Bericht von Gudrun und Wolfgang
Im Mai 2004 hatten wir die Möglichkeit das Taucherglockenschiff "Carl Straat" in Duisburg zu besuchen.
Die Gelegenheit ergab sich wie so oft zufällig durch einen Kontakt zur Uni Düsseldorf, wo wir kurz zuvor eine Druckkammerfahrt absolviert hatten. Wir nahmen die Einladung sofort an und fuhren an einem Mittwochnachmittag nach Duisburg, wo verabredungsgemäß das Taucherglockenschiff fest vertäut am Ufer lag. Nach Begrüßung und einer kurzen technischen Einführung
ging es dann in die so genannte Druckschleuse.
Die Glocke selbst war schon auf ca. 5 Meter abgesenkt und stand unter Druck, was sich darin zeigte, dass sie ab und zu abblies wie man auf dem Foto sehen kann.
Nachdem wir uns an den Druck gewöhnt hatten, ich schätze es waren nicht mehr als 2 bar, ging es hinab durch eine Röhre
in die Glocke. In der Glocke selbst hingen überall Werkzeuge herum, Aufzüge um Autos und andere schwere Gegenstände wie z. B. Steine zu bergen usw. Ringsum war ein Laufbrett eingebaut auf dem man stehen konnte und wie man sieht
floss unter uns Rheinwasser mit ungefähr 25 Km/h Strömungsgeschwindigkeit, das durch den aufgebauten Druck nicht in die Glocke eindringen konnte.
Nachdem wir alle unsere Plätze eingenommen hatten, erklärte man uns die verschiedenen Geräte noch einmal
und wir hörten, dass das Schiff das ganze Jahr im Einsatz ist, zum Teil um Hindernisse zu entsorgen, zum Teil auch für Forschungszwecke und auch um Brücken- und Uferbefestigungen zu überprüfen. Nachdem wir aufmerksam zugehört hatten versetzte der Kapitän das Schiff in die Strommitte auf ca 7 Meter, denn viel mehr an Tiefe geht auch nicht. Da die Glocke jetzt nicht mehr am Ufer schräg auflag, sondern ziemlich waagerecht auf kiesigem Grund lag, war kein Wasser mehr da und wir konnten auf dem Grund des Rheins hin und her laufen.
Zu unserer großen Überraschung sahen wir zwischen den Kieselsteinen kleine Tiere herumkrabbeln, und bei näherem Hinsehen stellten wir fest, dass es kleine Krebse waren, die hier im Rhein als Jungtiere zu Hause sind, später aber dann Richtung Nordsee ziehen. Das war neu für uns! Nach gut einer Stunde hieß es dann auftauchen und das geschah, weil wir mehr als 10 Personen waren und es in der Schleuse nur 4 Plätze gibt, aus Zeitgründen mit Einverständnis des Kapitäns in der Glocke selbst. Die wurde dann langsam angehoben,
alle mussten sich gut festhalten, bis wir ca. 2 Meter über dem Rhein schwebten.
Die Glocke wurde dann in ihre Ruheposition gefahren und wir konnten, ohne durch die Schleuse zu müssen durch die Röhre die Glocke verlassen.
Fazit:
Es war ein toller, erlebnisreicher Nachmittag in
Duisburg und wir sind dem Kapitän und der Mannschaft wirklich
dankbar für den freundlichen und sehr informativen Aufenthalt
an Bord. Wir schätzen uns sehr glücklich, dass wir dieses
Erlebnis haben durften, wenn man bedenkt welche Auslastung
das Schiff das ganze Jahr über hat. Vielen Dank! Zum Schluss
trugen wir selbstverständlich diese Tauchfahrt in unser
Logbuch ein!